Navigation und Service

Laser an Bord

Scharfe Sicht: Eine neue Multisensorplattform erleichtert der Bundespolizei See nicht nur die Navigation, sondern auch die  Polizeiarbeit.

Erschienen: 17.04.2014

Scharfe Sicht: Eine neue Multisensorplattform erleichtert der Bundespolizei See nicht nur die Navigation, sondern auch die  Polizeiarbeit.

Bild:Die "Eschwege" wurde als erstes Schiff der Bundespolizei See mit der Multisensorplattform ausgestattet. Quelle: BeschA Die "Eschwege"
Die "Eschwege" wurde als erstes Schiff der Bundespolizei See mit der Multisensorplattform ausgestattet.

Nacht und Nebel, Schnee oder starker Regen machen der Bundespolizei See die Arbeit oft schwer – bisher: Dank Lasertechnik haben die Gesetzeshüter jetzt immer besten Durchblick. „Es war die erste Beschaffung dieser Art“, sagt Daniel Krusch, der im Beschaffungsamt des BMI für den Einkauf zuständig war. „Umso schöner, dass alles so gut geklappt hat.“ Der augensichere und auf Entfernung ausgerichtete Infrarotlaser ist allerdings nur eine Komponente eines komplexen Systems; dazu kommen noch eine klassische HD-Kamera sowie eine Wärme- und eine Nachtbildkamera. Der korrekte Name für das Gesamtkonstrukt lautet denn auch Multisensorplattform.

Kernstück ist unbestritten die Steuereinheit. Sie kombiniert zwei wesentliche Komponenten miteinander: einen festen, sehr kurzen Laserpuls und eine spezielle Kamera mit Sicht auf Distanzen von bis zu zwölf Kilometern. Kleinere Objekte können auch bei Dunkelheit und widriger Witterung noch bis auf eine Distanz von knapp vier Kilometern ausgemacht werden. Der sogenannte Kurzpulslaser sendet Lichtimpulse von nur 0,2 bis zu 2 Mikrosekunden Dauer; anhand der Rücklaufzeiten kann die Multisensorplattform farblich darstellen, was sich in welcher Entfernung vor ihr befindet. Zudem wird Streulicht von atmosphärischen Störungen zwischen Objekt und Beobachtungssystem durch Auswertung der Laufzeit, ähnlich wie bei Radar, ausgeblendet. Das hilft bei der Navigation – aber natürlich auch bei der Polizeiarbeit.

So kann die Bundespolizei See jetzt auch in Extremsituationen noch leichter und genauer navigieren. Kleinste Schiffsbewegungsänderungen oder Hindernisse auf dem Kurs lassen sich schneller erkennen als bisher. Auch bei Such- und Rettungsaktionen von Menschen in Not kann die Multisensorplattform wertvolle Dienste leisten. Die Fähigkeiten der Kamera gehen sogar so weit, dass sie sichere Personenerkennung auf große Distanzen ermöglichen. Mit dieser modernen Technik kann die Polizei also erheblich zur Sicherheit auf See beitragen. Und bei all dem ist es überdies möglich, die Bilddaten zur Ergebnisbeurteilung an Land zu übertragen.

Bild:Die Multisensorplattform sieht eigentlich recht unauffällig aus. Doch hinter der schlichten weißen Fassade verbirgt sich ein High-Tech-System. Quelle: BeschA Die Multisensorplattform
Die Multisensorplattform sieht eigentlich recht unauffällig aus. Doch hinter der schlichten weißen Fassade verbirgt sich ein High-Tech-System.

Keine Beschaffung wie jede andere: „Es war sehr komplex, die Bewertungskriterien mussten ganz exakt ausgearbeitet werden“, erklärt Krusch. „Das System mit diesem Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten war eine komplette Neuentwicklung.“ Zum Glück konnte der Beschaffer sich auf seine Partner verlassen: „Die Zusammenarbeit mit der Bundespolizei, aber auch mit dem Auftragnehmer, hat wunderbar geklappt. Der hat sich richtig ins Zeug gelegt, um alle Anforderungen der Bundespolizei fristgerecht zu erfüllen.“

Nach der fristgerechten Auslieferung bestand das System auch die Güteprüfung durch das BeschA. Jetzt wurde der Probebetrieb aufgenommen; auf dem Einsatzschiff BP 26 „Eschwege“ wird getestet, wie alltagstauglich das System ist. Wenn die Tests erfolgreich abgeschlossen werden, werden künftig alle Einsatzschiffe mit der neuen Technik ausgestattet.

 

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