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Rückblick: Deutscher Vergabetag 2017

Viel beachtete Rede von Dr. Birgit Settekorn zur Zukunft der öffentlichen Beschaffung

Erschienen: 29.11.2017

Der 4. Deutsche Vergabetag 2017 des Deutschen Vergabenetzwerks (DVNW) am 19./20. Oktober 2017 in Berlin führte öffentliche Einkäufer, Vertreter der Rechtspflege, von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu den aktuellen Fragen öffentlicher Beschaffung zusammen. An den entscheidender Stelle mit dabei: das Beschaffungsamt des BMI (BeschA).

Im Fachpanel „Politik & Markt“ hielt BeschA-Direktorin Dr. Birgit Settekorn eine viel beachtete Rede zur Zukunft der öffentlichen Beschaffung. Unter dem Titel „Vom operativen zum strategischen Beschaffer“ machte sie zunächst deutlich, dass zwar das Vergaberecht in den vergangenen Jahren immer umfangreicher geworden ist, der finanzielle Druck immer mehr zugenommen hat und die Erwartungen an die Beschaffer stetig gestiegen sind – aber die Rahmenbedingungen für diese Arbeit nicht Schritt gehalten haben. Dr. Settekorn verwies entsprechend darauf, dass in der öffentlichen Verwaltung neue Organisationsmodelle, IT- und andere Fachfortbildungen, Wissens- und Change Management sowie neue Verhandlungsstrategien und neue Ideen für das Recruiting von Personal gebraucht würden. Sie unterstrich, dass die Aufgabe eine der anspruchsvollsten sei, die der öffentliche Dienst derzeit zu bieten habe: „Beschafferinnen und Beschaffer müssen Virtuosen sein, die die Ziele techno-ökonomischer Projekte in einem rechtlichen Korsett in allen Aspekten pragmatisch und lösungsorientiert zum Erfolg führen. Hierbei dürfen sie die politischen Rand- und Rahmenbedingungen nicht aus den Augen verlieren.“ Dr. Settekorn regte ein Denken in Lösungen und nicht in Produkten an, denn strategische Beschaffung agiere umfassend. Um den Schritt vom operativen zum strategischen Beschaffer erfolgreich zu gehen, seien ein neues Berufsbild und bessere Rahmenbedingungen notwendig. Dazu müssten veränderte Anforderungen auch intern aufbauorganisatorisch abgebildet werden, was die Direktorin des Beschaffungsamtes mit Beispielen aus ihrem eigenen Haus veranschaulichte. Abschließend brachte sie einige Ideen zu neuen Wegen der Personalgewinnung für öffentliche Arbeitgeber ein, die ebenfalls mit großem Interesse aufgenommen wurden.

Die beim Beschaffungsamt angesiedelte Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB) war auf dem Vergabetag wieder mit einem gut besuchten Stand vertreten. Insbesondere das modular aufgebaute Schulungsangebot der KNB war Inhalt der Gespräche mit Mitarbeitern der öffentlichen Auftraggeber. Aber auch Rechtsanwälte und Vertreter aus der Industrie besuchten den Stand und tauschten sich über Themen wie die Berücksichtigung sozialer Aspekte und die Einbindung von Lebenszykluskosten und Gütezeichen im Vergabeprozess aus. Ralf Grosse, Mitarbeiter der KNB, zum 4. Deutschen Vergabetag: "Auf dieser Veranstaltung konzentriert sich eine Vielzahl unserer Zielgruppen. Der fachliche Informationsaustausch und das Netzwerken sind wichtige Gründe, um auch künftig an dieser Veranstaltung teilzunehmen."

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