Was machen eigentlich unsere Mitarbeitenden im Referat B 21?
Das Referat B 21 ist für die Beschaffung von Optik, Analytik und Sondermobiliar zuständig. Wir haben unserer Mitarbeiterin Lydia bei ihrer täglichen Arbeit über die Schulter geschaut und mal nachgefragt, wie ihr Arbeitsalltag aussieht. Lydia arbeitet seit 4,5 Jahren an unserem Standort in Erfurt und beschafft vorrangig Analysesysteme.
Wie sehen deine Aufgaben im Referat B 21 genau aus?
Meine Hauptaufgabe im Beschaffungsamt des BMI ist der Einkauf von Analyse- und Laborgeräten, hauptsächlich für das Bundeskriminalamt und die Bundespolizei. Darunter zählen alle möglichen Geräte eines Labors z. B. Roboter für Pipettieraufgaben und Laborautomatisierung, Geräte für Stofftrennung (Chromatographie), Mikroskope unterschiedlicher Art (vom Stereomikroskop bis zum Rasterelektronenmikroskop) und die komplette Bandbreite an Geräten für die Identifizierung von Stoffen (Spektroskopie, Spektrometrie). Die Einsatzgebiete sind die Analysen von Explosivstoffen, Betäubungsmitteln, DNA-Spuren und allen erdenklichen Stoffen, z. B. eines Tatortes. Für die Bundespolizei sind dies meist mobile Geräte für deren Einsatz.
Zudem werden hier Steuergelder verwendet und es müssen bestimmte Grundsätze wie Gleichbehandlung von Bietern, Transparenz im Verfahren und Wirtschaftlichkeit beachtet werden. Daher spielt das Vergaberecht, in dem man im BeschA umfassend geschult und von einer Juristin betreut wird, eine große Rolle. Meine Aufgabe ist es, die Gründe für die Beschaffung und die Verfahrensart festzulegen, kritisch zu hinterfragen und mit stichhaltigen Argumenten fachlich zu begründen. Eine vollumfängliche Dokumentation ist hier äußerst wichtig. Ich führe umfassende Marktrecherchen durch, erstelle die Vergabeunterlagen, beantworte Bieterfragen, verhandle mit Firmen und schließe Verträge ab.
Was macht deine Arbeit besonders?
In unserem Referat arbeiten Wissenschaftler und Ingenieure verschiedenster Fachrichtungen zusammen (Chemie, Physik, Maschinenbau, Optik, Medizintechnik, Möbeltechniker). Jeder bringt seine Erfahrungen ein und es ist ein schönes kollegiales Miteinander. Die einzelnen Beschaffungen sind immer erstaunlich vielseitig. In manchen Fällen hatte ich bezüglich bestimmter Geräte oder Verfahren vorher eher nur wenige Berührungspunkte. Man lernt somit nie aus, denn keine Beschaffung ist wie die andere und es gibt immer neue Herausforderungen. Überdies empfinde ich es als spannend, mit den Kolleginnen und Kollegen des Bundeskriminalamtes und der Bundespolizei deren Analyseziele zu diskutieren und mich in neue Thematiken einzuarbeiten.
Welches war deine spannendste Beschaffung bisher und warum?
Ich habe schon einmal lebensechte Übungspuppen beschafft. Diese wurden für das Training von Leichenfunden und der Sicherung von Beweismaterial benötigt, um den Ernstfall zu trainieren. Der Fundort sollte insgesamt so realistisch wie möglich nachgestellt werden. Daher sollten die Puppen wie echte Menschen aussehen und vielseitige Verletzungsmuster aufweisen. Das war schon sehr speziell, aber bei mir als interessierte Crime-Podcast-Hörerin an der richtigen Stelle.
Welche Vorteile bietet das BeschA als Arbeitgeber und was schätzt du besonders daran, hier zu arbeiten?
Besonders mag ich die vielseitigen Beschaffungen und dass ich dazu beitrage, dass unsere Bundesbehörden ihre Arbeit erledigen können. Ich erfahre viel Wertschätzung. Aber auch das Homeoffice-Modell, das mir erlaubt, an 3 Tagen in der Woche von Zuhause aus zu arbeiten, schätze ich sehr. Dies erspart mir den Weg ins Amt, der bei mir etwas länger ist, und gibt mir die Möglichkeit, Freizeit und Familie besser vereinbaren zu können.