„Da muss alles sitzen“: Beim Einkauf neuer ballistischer Schutzwesten kam Komfort gleich hinter Kugelsicherheit. Aus gutem Grund ...

Im September treten die neuen Anwärter der Bundespolizei ihren Dienst an. Unverzichtbarer Teil ihrer Ausrüstung: Unterzieh-Schutzwesten mit taktischer Wechselhülle – für den Laien besser als „kugelsichere Weste“ bekannt. Dafür, dass die Jungpolizisten von Anfang an mit dem passenden Schutz versorgt werden, hat das BeschA gesorgt. Und dabei auf einen Faktor Wert gelegt, den man nicht unbedingt mit ballistischen Schutzwesten verbindet: Bequemlichkeit.

„Natürlich ist die Schutzwirkung der Weste am wichtigsten“, erklärt Simona Rau, die für die Beschaffung zuständig war. „Aber sie darf den Beamten im Alltag nicht behindern oder belasten. Kurz gesagt: Was nützt die beste Weste, wenn man sie nicht trägt?“

Die Schutzwirkung wurde mit Testreihen beim Auftragnehmer geprüft. Außerdem musste das Unternehmen bereits im Vorfeld mit dem Angebot ein Beschussprotokoll von einem Beschussamt vorlegen, das die durchschusshemmende Eigenschaft der Schutzweste nachweist. Der Tragekomfort wurde von Bundespolizisten selbst bewertet: In einer dreiwöchigen Erprobung trugen die Beamten verschiedene Muster der Bieter. Anschließend bewerteten sie diese nach Kriterien wie Schnitt, Sitz, Bewegungsfreiheit, Scheuer- und Druckfreiheit. „Die Zusammenarbeit mit der Bundespolizei hat super funktioniert; nach der Erprobung kam unheimlich viel und vor allem detailliertes Feedback hier an“, sagt Rau. Auf dieser Grundlage stellte die Beschafferin die Preis-/Leistungsberechnung auf und erteilte den Zuschlag an den besten Bieter.

Rau ist zuversichtlich, dass die rund zwei Kilogramm schweren Westen künftig regelmäßig zum Einsatz kommen werden: „Schließlich erhöht es die Akzeptanz, wenn man sich selbst aussucht, was man trägt.“